Digitale Hoffnungaußerhalb des Kreises

Asunder

2019 Von Bengt Sjölén, Julian Oliver, Tega Brain
Eine Luftaufnahme einer bergigen Landschaft mit einem Gewässer in der
Mitte. Es gibt eine weiße Linie, die einen Abschnitt des Bildes einrahmt,
der dichter bevölkert zu sein scheint.
Bilder von Asunder, 2019. Von Tega Brain, Julian Oliver und Bengt Sjölén. Auftragsarbeit des MAK für die VIENNA BIENNALE 2019.

Im Uhrzeigersinn von oben links: Silicon Valley (Kalifornien); die Arktis; Wattenmeerinseln (Niederlande); Rondônia (Brasilien); Miami (USA); Dubai (Vereinigte Arabische Emirate)

Mit dem Fortschreiten der Klimakrise nimmt auch das Vertrauen der Menschen in technologische Innovationen zu. Satellitenbildaufnahmen und künstliche Intelligenz haben es uns ermöglicht, die Schäden zu erfassen, die unserer Umwelt zugefügt werden. Könnten uns ähnliche Werkzeuge vielleicht auch helfen, diese zu reparieren?

Asunder ist ein Projekt der Künstler:innen und Ingenieur:innen Tega Brain, Julian Oliver und Bengt Sjölén, die maschinelles Lernen und ihren eigenen „Supercomputer“ nutzen, um datengesteuerte Lösungen für die Klimakrise zu liefern. Ihr System ist darauf ausgelegt, menschliche und nichtmenschliche Interessen abzuwägen und mögliche Antworten auf Umweltprobleme vorzuschlagen. Ausgehend von Satellitenbildern, Topografie, Biodiversität, Geologie und Klimawissenschaft scannt das Asunder-Programm Regionen und präsentiert auf der Grundlage seiner Funde ungewöhnliche, teils absurde Lösungsvorschläge, wie die Verlagerung ganzer Städte oder die „Neuvereisung“ der Arktis.

Der „Umweltbeauftragte“ dieses Projekts zeigt uns gleichzeitig die Möglichkeiten und die Grenzen der analytischen Fähigkeiten von Technologie auf. Asunder hält uns an, nicht nur zu überlegen, warum die Vorschläge des Programms nicht durchführbar sind, sondern auch, ob wir uns auf technologische Lösungen für unsere planetare Krise verlassen können.