Digitaler Zweifelaußerhalb des Kreises

These Networks In Our Skin

2021 Von Mimi Ọnụọha
Dieses Bild wird uns von oben gezeigt. Es gibt einen großen Holztisch mit
verschiedenen schwarzen und weißen Kabeln. Um ihn herum stehen drei
Personen, sie und am Rand des Bildes, einer trägt einen Handschuh, der
andere schneidet die Kabel durch und der dritte hält eine Metallschüssel.
Sie scheinen Frauen zu sein.
Mimi Ọnụọha, Standbild aus These Networks In Our Skin, 2021. Mit freundlicher Genehmigung der Künstlerin.

In These Networks In Our Skin zeigt uns Mimi Ọnụọha eine andere Perspektive auf die Infrastruktur des Internets. Ọnụọha ist eine amerikanisch-nigerianische Künstlerin und Forscherin, deren Arbeit die Neutralität von Technologie in Zweifel zieht. Sie hinterfragt, wie Technologie die Normen und Werte ihrer Erzeuger:innen widerspiegelt – von Entscheidungen darüber, welche Daten über wen gesammelt werden, bis hin zur Machtdynamik der technologischen Infrastrukturen, auf die wir angewiesen sind. In diesem Kurzfilm bedient sich Ọnụọha einer Erzählform, die von traditionellen Mbari-Ritualen der Igbo aus dem Südosten Nigerias inspiriert ist. Dabei handelt es sich um Rituale, die häufig durchgeführt werden, um Probleme in und unter dem Land zu lösen. Dieses Standbild zeigt eine Szene, in der vier Frauen zusammenkommen, um die unter der Erde und dem Meeresboden verlegten Internetkabel neu zu konzipieren und zu gestalten.

Das Ritual im Film wird zu einer Metapher, zu einer Erinnerung an die Kluft zwischen technologischen Systemen und den Ansichten, Ideen und gesellschaftlichen Strukturen, aus denen sie hervorgehen und die sie letztendlich beeinflussen. In ihrem Werk fragt Ọnụọha, was es bedeuten würde, die Ungleichheiten in technologischen Systemen nicht nur zu beobachten, sondern zu beginnen, diese Systeme komplett neu zu erfinden? Welche neuen Technologiemodelle würden wir entwickeln, wenn sie auf ganz anderen Traditionen beruhten?

These Networks In Our Skin, 2021 von Mimi Ọnụọha.