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Tracer Studies

2022 Von INTERPRT
Ein Bild verschiedener Landschaften, mit einer Simulation der Bewegung von
Verschmutzungszügen aus dem Tiefseebergbau im Pazifischen Ozean
Tracer Studies: Simulation der Bewegung von Schadstoffspuren aus dem Tiefseebergbau im Pazifischen Ozean, 2022. Mit freundlicher Genehmigung der Künstler:innen.

Tracer Studies: Simulation der Bewegung von Schadstoffspuren aus dem Tiefseebergbau im Pazifischen Ozean, 2022

Welche neuen Energiequellen sichern eine lebenswerte Zukunft und welche neuen Probleme könnten durch sie entstehen? Befürworter:innen des Tiefseebergbaus haben sich in den letzten Jahren dafür eingesetzt, dass Unternehmen und Länder wertvolle Mineralien am Meeresboden abbauen können, um umweltbewusste Energieträger herzustellen, wie etwa Material für Batterien oder Elektroautos. Schätzungen zufolge werden derzeit mehr als 1,5 Millionen Quadratkilometer des Pazifischen Ozeans für solche Verfahren gepachtet.

Diese visuelle Untersuchung des Umweltgerechtigkeitsprojekts INTERPRT liefern hier ein Gegenargument. Die Gruppe konzentriert sich speziell auf ein Gebiet des Pazifischen Ozeans, das von der Internationalen Meeresbodenbehörde (International Seabed Authority ISA) und der Bergbauindustrie zum Abbau genutzt werden soll, und verwendet Drohnenbilder, öffentlich zugängliche Daten und forschungsgestützte Prognosen, um die potenziell irreversiblen Auswirkungen des Tiefseebergbaus zu untersuchen.

Der vorgeschlagene Abbauprozess greift auf große Unterwasser-Sammelfahrzeuge zurück, mit denen die Oberfläche des Tiefseebodens aufgerissen wird, um Gestein zu extrahieren, das wertvolle Mineralien enthält. Bei diesem Verfahren werden lebende und nichtlebende Materie aufgewühlt und Sedimentwolken erzeugt. Tracer Studies nutzt Open-Source-Technologie, um die vorhergesagte Verbreitungsrichtung dieser Wolken zu modellieren, wenn thermische Strömungen sie in geschützte Bereiche des Meeresbodens tragen. Die visuelle Untersuchung der Gruppe erinnert uns daran, dass Abbaustätten im Ozean keine isolierten Gebiete, sondern miteinander verbundene, unbeständige Räume voller Leben sind. In Anbetracht der Tatsache, dass unsere Nachfrage nach erneuerbarer Energie sprunghaft ansteigt, wie können wir mit den zunehmenden Schädigungen dieser neuen Bergbauverfahren umgehen?

Blue Peril, 2022 von INTERPRT.

Team – INTERPRT: Nabil Ahmed, Olga Lucko, Filip Wesołowski
Kooperationspartner: Deep Sea Mining Campaign und Ozeanien-Dialog
Hydrodynamische Modellierung und Partikelverfolgung: Dr. John Luick
Website der Kampagne: www.blueperil.org